Wirkung von Partikelfiltern – Messungen der Luftbelastung durch Baumaschinen

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Die DUH hat Messungen in der Umgebung von Baumaschinen durchgeführt. Dabei wurde ein Messgerät verwendet, bei dem die Konzentration der ultrafeinen Partikel (Größe zwischen 20 Nanometer und 1 Mikrometer) in der Umgebungsluft angezeigt wird. Teilchen dieser Größe stammen zum überwiegenden Teil aus dem Dieselabgas. Aus diesem Grund verändert sich die gemessene Immissionssituation direkt in Abhängigkeit von den Rußemissionen der Maschine.

Grundbelastung

Die gemessene Grundbelastung von 10.000 Teilchen pro Kubikzentimeter ist grundsätzlich schon sehr hoch verglichen mit der durchschnittlichen innerstädtischen Konzentration. Diese Grundbelastung ergibt sich durch die angrenzende stark befahrene Straße und die vielfältigen Bautätigkeiten rund um den Berliner Hauptbahnhof. Die Messungen fanden in der unmittelbaren Umgebung einer Baustelle statt.

Messung Bagger (Yanmar VIO75) ohne Filter

Messung am Washington Platz, Berlin (6.8.2014). © DUH

Die beiden auf den Fotos dargestellten Messsituationen sind auch in der Messkurve erkennbar. Die Messung in ca. fünf Metern Abstand, wie auf dem ersten Bild dargestellt, zeigt Emissionen zwischen 10.000 und 50.000 Teilchen/cm3. Diese Messung wurde zuerst durchgeführt und ist unten im Diagramm gut erkennbar. Den Spitzenwert von knapp 300.000 Partikel/cm3 ergab die Messung im direkten Abgas der Maschine.

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Messung Bagger (Volvo ECR88D) mit Filter

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Dieselbe Messabfolge wurde auch bei dem Bagger mit Partikelfilter durchgeführt. Im Gegensatz zu dem Bagger ohne Filter erhöht sich durch Abgase des Baggers mit eingebautem Dieselpartikelfilter die Konzentration der Partikel in der Umgebungsluft nicht, sondern bleibt über den gesamten Messzeitraum bei ca. 10.000 Teilchen/cm3. Sogar die Messung direkt im Abgas zeigt keine Ausschläge. Dies ist auch in dem Diagramm unten zu sehen.

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Fazit

Im direkten Umfeld dieselbetriebener Baumaschinen ist eine deutliche Erhöhung der Konzentration an ultrafeinen Partikeln festzustellen, wenn diese keinen geschlossenen Dieselpartikelfilter haben. Dies belegen die Messungen eindeutig und zeigen damit die hohe Belastung durch ultrafeine Partikel aus Baumaschinen, denen Arbeiter täglich mehrere Stunden lang ausgesetzt sind. Durch die räumliche Nähe zu dieselbetriebenen Maschinen werden die Lungen- und das Herz-Kreislaufsystem geschädigt. Dies führt vermehrt zu Asthma, Herzinfarkten und (Lungen-)Krebs.

Der verpflichtende Einsatz von Dieselpartikelfiltern ist derzeit die einzige Maßnahme, die bewiesenermaßen alle Feinstaubgrößen mit einem Abscheidegrad von über 99% reduziert und damit auch eine Minderung der ultrafeinen Partikel bewirkt.

Daher fordert die DUH gemeinsam mit den Umweltverbänden BUND, NABU und VCD sowie der Gewerkschaft IG BAU eine flächendeckende Filterpflicht für alle Baumaschinen. Nur so kann der Ausstoß ultrafeiner Partikel reduziert und die Gesundheit der Arbeiter und Anwohner geschützt werden.